Auch heuer wieder fand bei herrlichem Sonnenschein eine Textwerkstatt auf dem Anwesen des Vereins-Mitglieds Sepp Obermüller unter der Leitung von Sybille Trapp und Robert Gapp statt. Dieses Mal ging es um die Pflege unserer bairischen Sprache, nämlich um das Thema „Mundart-Schreiben“.

Um 10 Uhr morgens wurden die insgesamt zehn Teilnehmer von Sybille und Robert an einem liebevoll vorbereiteten Frühstücks-Buffet begrüßt, wobei genügend Zeit dafür eingeplant war, dass sich alle Teilnehmer austauschen und kennenlernen konnten, da auch Neu-Mitglieder teilnahmen. Zur Überraschung der Teilnehmer verkündete Robert, dass die am Vorabend neu gewählte Schriftführerin des Vereins „Chiemgau-Autoren e.V.“ Rosemarie Mußner an diesem Tag Geburtstag hatte. Nachdem ihr alle aufs herzlichste gratuliert hatten und Robert dem Geburtstagskind einen Strauß Blumen überreichte, konnte man Rosemarie die Freude vom Gesicht ablesen. Für einen Moment kam Feierstimmung auf und alle stießen auf Rosemarie an, natürlich mit einem alkoholfreien Getränk.

Die Chiemgau-Autoren texteten unter dem Sonnenschirm von (links: Sybille Trapp und Robert Gapp, die die Textwerkstatt leiteten. Foto: Thielemann)

Zur Einstimmung und zu dessen Gedenken las Robert Gapp Auszüge aus dem Buch „s Mial und d`Mone“ des Autors und ehemaligen Vereinsmitglieds Reinhard Hauswirth vor, dem verstorbenen Bruder von Sybille Trapp. Anschließend führte Robert die Teilnehmer in seinen Text „Da traurige Waiischnussnbaam“ ein, wobei er ihn in bairischer und hochdeutscher Sprache gegenüberstellte.

Danach folgte die erste Schreibübung. Nachdem er ein Teilstück seines obigen Textes noch einmal bairisch vorgetragen hatte, ermunterte Robert die Teilnehmer, diese Geschichte mit eigenen Worten weiterzuschreiben, jeder in seiner ureigenen Sprache. Nach dieser Übung kamen die Autoren zu Wort, um der Gruppe ihre Texte vorzustellen. Nicht nur die Vielfalt und Individualität der Texte war beeindruckend, sondern zudem die Erkenntnis, dass jeder Text auch etwas über seinen Verfasser auszusagen scheint. Anhand von Beispielen konnten Sybille Trapp und Robert Gapp anschließend den Teilnehmern wichtige Tipps und Hilfen auf dem Weg zum professionellen „Mundart-Autor“ mitgeben.

Kreatives Schreiben macht bekanntlich hungrig und so halfen alle mit, das Frühstücks-Buffet in ein Mittagsbuffet umzuwandeln, indem sie die von Sybille und Robert vorsorglich besorgten und zum Teil selbst gebackenen Leckereien auftrugen. Das war erneut eine gute und von allen begrüßte Gelegenheit zu diskutieren, sich auszutauschen und ganz besonders es sich schmecken zu lassen.

Am Nachmittag war wieder Einfallsreichtum gefragt. Es folgte erneut eine Schreibübung zum Thema bairische „Mundart“ mit anschließendem Austausch wie am Vormittag. Eine gute Gelegenheit für das Geburtstagskind Rosemarie Mußner, die zur Feier ihres Ehrentages eine „Bienenstich-Torte“ mitgebracht hatte, jetzt damit das Kaffee- und Kuchenbuffet zu bereichern.

Reinhold Schneider und Elisabeth Thielemann dokumentierten diesen schönen Tag mit Fotos, die die Stimmung der Teilnehmer festhalten sollen. Beste Laune bescherten u. a. der herrliche Sonnenschein, der Ausblick in die wundervolle Natur, das gute Essen und Trinken, der Geruch von frischgemähtem Gras, der Besuch des Nachbar-Bauern mit seinen Hunden und die Harmonie, die unter den Teilnehmern herrschte. Das gelungene Treffen klang mit Entspannungs-Musik und einer Stein-Meditation langsam aus. Mit der Fleißaufgabe, zu Hause einen weiteren Text darüber zu verfassen, welche Geschichte sie dem Stein erzählt haben bzw. der Stein ihnen, gab Robert Gapp den Teilnehmern noch eine kleine Hausaufgabe mit auf den Nachhauseweg.

Literatur und frische Milch direkt vom Hof: Die Teilnehmergruppe der Sommertextwerkstatt in Prien. (Foto: Schneider)

Sepp Obermüller, der sein Anwesen für diese Textwerkstatt zur Verfügung gestellt hat, erwies sich als liebenswerter und großartiger Gastgeber, dem herzlicher Dank gebührt, ebenso den Initiatoren Sybille Trapp und Robert Gapp, die diese Textwerkstatt mit so viel Herzblut geplant und durchgeführt haben.

Elisabeth Thielemann

 

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