Reinhard Hauswirth

Karl-Heinz Austermayer

Evelyn von Heimburg

Peter Witt

„Lesen nach Los“

Der Verein der Chiemgau-Autoren lud wieder zum letzten Montag im Monat ein und traf sich am 26.02.2018 um 19:00 Uhr zum Literaturtreffen in Traunstein, in den Räumen des Studio 16.

Viele Besucher und Gäste haben sich eingefunden, um sich wieder an drei Geschichten zu erfreuen, die allesamt nach dem Losverfahren ausgewählt wurden. Reinhard Hauswirth führte durch den Abend.

Karl-Heinz Austermayer las ein Gedicht über den „Hundsdreck“ und gab seinem Ärger darüber Ausdruck.
Ebenso hat der Autor der Bezeichnung „Büchsenmacher“ und dem Brauch dazu, den dichterischen Marsch geblasen.

Evelyn von Heimburg war die zweite im Losverfahren und trug eine Kindheitsgeschichte aus der Au in München vor, die sie mit dem kleinen Refrain schmückte: „Drunt in der greana Au, steht a Birnbaum sche blau, sche blau… “ und man konnte sich denken, woher das sehr bekannte und in den Jugendgruppen gern gesungene Lied, seinen Ursprung fand.

Peter Witt war der letzte Vortragende an diesem Abend. Seine Geschichte war erst an diesem Tag geschrieben worden, angeregt durch des Freundes Memoiren, die er gerade liest, so seine Erklärung. Er erinnerte sich, wie er bei 28° C auf seinen Freund wartend  zum See wollte, dessen Mutter aber zeitaufwendige Fürsorge betrieb und noch dies und das tat, damit sie endlich voran kamen. Er sprach von Resourcen-Verschwendung und einem Zimmer voll mit tausenden gesammelter Joghurtbechern, im Haus des Freundes… und hat sich nach der Mühe des Tages, dann selbst einen Joghurt aus dem Kühlschrank geholt.

(Inge Witt)

 

 

 

Vom Bixnmacha, Birnbäumen und vergeudeten Joghurtbechern

 – Literaturtreffen der Chiemgau-Autoren „Lesen nach Los“ – Pressebericht von Meike Fehrmann

Passend zu den eisigen Temperaturen am Montag, den 26.02.2018 eröffnete Reinhard Hauswirth, Vorstandsmitglied im Verein „Chiemgau-Autoren e.V.“, das monatliche Literaturtreffen im Studio16 in Traunstein mit einem Auszug aus Friedrich Schillers Wallenstein Trilogie über steifgefrorene Hände und gab danach ein eigenes Gedicht über einen weiblichen Schneemann „Die Schneefrau“ zum Besten, das schnell für Wärme und Heiterkeit im Publikum sorgte. Wie in den letzten Monaten auch, hatten einige Gäste selbstverfasste Texte mitgebracht und die Vorleser des Abends wurden aus dem Publikum gelost. Die Glücksfee Pia Stein (Autorin von „Intuition. Der Weg aus den Schattenjahren“) zog den bekannten Mundartdichter Karl-Heinz Austermeyer, die gebürtig aus München stammende Autorin Evelyne von Heimburg und den passionierten Hobbyautor Peter Witt.

Austermeyer, der dafür bekannt ist, Gedichte über das Leben „frei von der Leber weg“ zu schreiben, erheiterte das Publikum mit Texten über Hundedreck als Stimmungskiller in der Stadt und auf Wanderungen und über die typisch bayerische Begrüßung, die immer seltener von Fremden erwidert wird. Nachdenklich wurde es, als der Vater von zwei Töchtern sich auf dichterische Weise mit dem frauenfeindlichen Brauchtum rund um das „Bixnmacha“ kritisch auseinandersetzte.

Die aus einer Künstler und Schaustellerfamilie stammende Evelyne von Heimburg las eine Kindheitserinnerung über ihr Aufwachsen in der Münchner Au in der Nachkriegszeit („Drunt in da greana Au steht a Birnbam, sche blau, juche“). Bei ihren Beschreibungen über den sonntäglichen Schweinsbraten, lief manch Einem im Publikum das Wasser im Mund zusammen. Sie berichtete außerdem von gemeinsamen Auftritten ihres Großvaters mit dem Komiker und Volkssänger Karl Valentin, der in der Nachbarschaft aufgewachsen war.

Mutig präsentierte der Obinger Peter Witt dann dem Publikum einen Text direkt aus dem Schaffensprozess. Inspiriert von einem Projekt des Kulturkreises Saaldorf-Surheim zum Thema „Vergeudung“, hatte Witt am Vormittag eigene Kindheitserinnerungen aufgeschrieben, in denen er seine Freundschaft zu einem Jungen aus der Nachbarschaft reflektierte und dem damaligen Umgang mit Ressourcen. So wurden kaputte Hosen geflickt und Joghurtbecher gesammelt. Die heutige Verschwendungssucht und die Müllproduktion der Wegwerfgesellschaft, waren dann auch Thema bei den Nachfragen und Kommentaren aus dem Publikum.

Das nächste Literaturtreffen findet am Montag, den 30.04. um 19:30 Uhr im Studio16 in Traustein statt. Gäste sind wie immer herzlich willkommen.

 

 

 

 

 

 

 

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